Erntereifer Soja
Das Projekt «1000 Gärten» lässt Deutschland erblühen
Das Ziel des gemeinsamen Projekts von Taifun Tofu mit der Uni Hohenheim ist es, Bio-Sojasorten zu entwickeln, welche man gut in Deutschland anbauen kann. Kristina Bachteler betreut das Projekt bei Taifun und erzählt uns von der Besonderheit der dritten Runde.
Taifun bekam immer wieder Anfragen von Hobby-Gärtner:innen, die um eine Handvoll Saatgut baten. Sie wollten gern im eigenen Garten selbst ausprobieren, Soja anzupflanzen. Dadurch kam Taifun auf die Idee mit dem Projekt «1000 Gärten». Jeder Standort ist anders: wie wirkt sich das auf das Wachstum der Pflanzen aus? Also testeten sie diverse Kreuzungen an verschiedenen Standorten. Es war ein Bedürfnis, den Menschen ins Bewusstsein zu bringen, dass in Europa die Sojapflanze sehr gut wachsen kann.
Die Gärtner:innen von «1000 Gärten»
Über 1200 private Gärtner:innen in Deutschland haben fleissig die Sojabohnen ausgesät und betreut. Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin bekam 10 verschiedene Kreuzungen und diesmal, in der dritten Runde, waren auch Blühpflanzensamen dabei. Da es zwischen den Sojapflanzen-Reihen jeweils einen grossen Abstand gibt, der sich erst nach sechs Wochen Wachstum der Pflanze schliesst, wollte man etwas mit dem guten Ackerboden machen. Die Blühpflanzensamen werden zwischen den Sojapflanzenbahnen parallel gesät und bieten den Insekten Nahrung bevor sie von der Soja überwachsen werden und absterben.
Das Erfassen der Daten
«Über eine Datenbank haben die Projektteilnehmer:innen fortlaufend Rückmeldung gegeben, zum Beispiel wie und wann sie die Soja ausgesät haben, wann die Blühpflanzen spriessten und wie gross sie wurden, die Keimzeit der Soja und wie viele Sojabohnen pro Pflanze geerntet werden konnte.» erzählt uns Kristina Bachteler. Zusätzlich bekamen die Gärtner:innen regelmässig einen Newsletter mit Infos und kleineren Videos, mit Aufnahmen der nächsten anstehenden Projektschritte. «Trotz nicht optimaler Wetterbedingungen konnten über die Hälfte aller Gärtner:innen eine Ernte zurücksenden.» sagt Kristina Bachteler stolz. «Jetzt müssen wir alles auswerten und im Frühling 2024 können wir dann das Endergebnis präsentieren.»
Die Auswertungen
Nach Erhalt der Soja-Ernte von den Gärtner:innen beurteilt Taifun die Ausbeute, der Protein- und Ölgehalt wird getestet, sowie hochgerechnet, wieviel Tofu aus einem Kilogramm Sojabohnen gefertigt werden könnte. Taifun hat extra dafür eine separate Mini-Tofurei, in der schon aus 80 Gramm Sojabohnen kleine Tofus hergestellt werden können. Mithilfe eines speziellen Gerätes wird die Festigkeit des fertigen Tofus getestet. «Man benötigt eine gewisse Festigkeit für den Teig, weil die Konsistenz entscheidend ist für die Weiterverarbeitung.» erklärt uns Kristina Bachteler. Schlussendlich ist aber auch noch der Geschmack wichtig: neutral oder leicht süsslich. Die Farbe sollte nicht grün, gelb oder gräulich sein, sondern schön weiss.