Renee Schulte

Renee Schulte

Beliebte Schweizer Hülsenfrüchte

Die Sojabohne liefert den besten Eiweissertrag auf dem Acker. Darum wird sie vermehrt auch in der Schweiz angebaut. Andere Hülsenfrüchte bieten eine willkommene Abwechslung.

01.01.2024 Bio Suisse

Die Sojabohne hält den Rekord: 40 Gramm verwertbares Eiweiss pro Quadratmeter. Weltweit liefert keine Ackerpflanze mehr. Zwar produziert die Weisse Lupine sogar mehr Eiweiss pro Fläche, aber aufgrund der unvorteilhaften Aminosäuren Zusammensetzung ist dieses für Mensch und Tier weniger verdaulich. Und weil Soja zudem weniger krankheitsanfällig ist und in den letzten Jahren züchterisch an unser Klima angepasst wurde, pflanzen zunehmend auch Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern Soja für die menschliche Ernährung an. Aus den Soja-Bohnen der Bio Suisse-Betriebe entstehen Lebensmittel wie Tofu, Sojamilch und Okara in Bio-Knospe-Qualität – zu 100 Prozent aus der Schweiz und ohne negative Auswirkungen auf den Regenwald.



«Die Sojabohne liefert am meisten Eiweiss pro angebautem Quadratmeter: 40 Gramm.»

Simona Moosmann_FiBL

Bio-Knospe-Soja: Aus Europa
Die Importpolitik von Bio Suisse bevorzugt Speisesoja aus der Schweiz. Falls in der Schweiz nicht erhältlich, stammen die Soja-Bohnen für Bio-Knospe-Lebensmittel und Futtermittel heute aus Europa. Einzig die Bio-Knospe-Sojasauce wird noch in China hergestellt. Ob hierzulande produziert und mit der Bio Suisse Knospe mit Schweizer Kreuz ausgezeichnet – oder importiert und einfach mit der Bio-Knospe versehen: Bio-Knospe-Soja wird immer ohne Herbizide und gentechfrei angebaut.

Kichererbse: Beliebt für Hummus
Die Kichererbse liebt trockene und warme Standorte wie sie in Südeuropa vorkommen und lässt sich deshalb in der Schweiz nur beschränkt anbauen. Der grösste Teil der Bio-Kichererbsen wird aus Frankreich, Italien und der Ukraine importiert.

Eiweisserbse: heimische Alternative
Eiweiss- oder Gelberbsen lassen sich in der Küche gleich verwenden wie Kichererbsen. Seit der Jungsteinzeit gehörten sie zur heimischen Küche, gerieten etwas in Vergessenheit und werden jüngst wieder entdeckt. 24 Stunden im Wasser eingeweicht und entsprechend zubereitet ergeben sie ein feines Hummus oder schmackhafte Falafel. Im Anbau sind sie frostunempfindlich und wachsen daher auf den meisten Schweizer Ackerbaustandorten.

«Gelberbsen sind die ideale heimische Alternative zu Hummus & co»

Lupinen: Hoffen auf neue Sorten
Die Lupine – eine weitere Hülsenfrucht – glänzt mit einem hohen Proteingehalt von bis zu 40 Prozent. Sie dient als Alternative zu Fleisch oder kann in der Lebensmittelverarbeitung auch Fett ersetzen. Im Anbau war sie bisher eher krankheitsanfällig und enthielt zum Teil starke Bitterstoffe. Das soll sich nun ändern, dank Sortenzuchtprojekten, die unter anderem von Bio Suisse unterstützt werden.

 

«Keine extrudierte Fleischalternativen aus Hülsenfrüchten mit der Knospe: es widerspricht dem Prinzip der schonenden Verarbeitung»

Kichererbsen

Bio-Knospe: Schonend verarbeitet
Bio-Knospe-Produkte werden schonend hergestellt. Erlaubt sind Verfahren wie etwa die traditionelle Tofu-Herstellung, nicht aber die chemische Verarbeitung. Deshalb gibt es aus Hülsenfrüchten keine extrudierten Fleischalternativen, welche die Bio-Knospe tragen.